Die Betreuung, Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung älterer Menschen stellt eine wachsende Herausforderung dar. So ist die Zahl der Beschäftigten laut der letzten Pflegestatistik im Zeitraum von 2013 bis 2015 bei ambulanten Pflegediensten und stationären (inkl. teilstationären) Pflegeeinrichtungen mit ca. 80.000 Stellen um rund 8 Prozent auf rund 1,1 Millionen Beschäftigte angestiegen (Bundesamt für Statistik, 2017). Altenpflegehelferinnen und -helfern stellen in der Altenpflege deutschlandweit mit 255.000 sozialversicherungspflichtigen Personen und einer Vielzahl geringfügig Beschäftigter eine sehr bedeutende Personalressource dar, deren tatsächliche Berufskompetenz insbesondere bei den etwas älteren Beschäftigten mit der Kategorie "Helfer/-in" nicht angemessen zum Ausdruck gebracht wird.
Die Zertifizierung und Anerkennung dieser altenpflegerischen Berufskompetenz ist ein Gebot der Fairness gegenüber diesen kompetenten, aber nicht formal qualifizierten Beschäftigten.
KomBiA ist ein dreijähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem
Ziel, Kompetenzfeststellungsverfahren für ältere Erwerbstätige aus
kleinen und mittleren Betrieben zu gestalten. Dazu werden Prototypen in
Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt entwickelt,
erprobt und einer Evaluation unterzogen.
KomBiA widmet sich drängenden Problemen, die sich aus dem
demographischen Wandel für ältere Arbeitnehmer/-innen ergeben. Die
steigenden Qualifikationsanforderungen und die kürzere Halbwertzeit des
Wissens machen eine kontinuierliche berufliche Weiterbildung
insbesondere für diese Zielgruppe notwendig. Da sich individuelle
Voraussetzungen und mögliche berufliche Perspektiven von Fall zu Fall
unterscheiden, genügen keine uniformen Konzepte, sondern es braucht
Weiterbildungsmaßnahmen, die auf einer individuellen
Kompetenzfeststellung aufbauen, die formal erworbene Kompetenzen durch
z.B. Ausbildungen als auch informell erworbene Kompetenzen z.B. durch
Berufserfahrungen erfassen. Bisherige Verfahren zur
Kompetenzfeststellung und -zertifizierung sind jedoch zu wenig
zielgruppen- und branchenspezifisch ausgerichtet, als dass sie kleinen
und mittleren Unternehmen bei einer maßgeschneiderten
Weiterbildungsarbeit behilflich wären.
KomBiA richtet seine Aufmerksamkeit auf zwei Branchen, für die das
Problem des Fachkräftemangels in besonderem Maße besteht: Altenpflege
und Maschinen- und Anlagenbau.
2015-2018
KomBiA ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung" gefördertes Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.
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Projektmaterialien:
Website mit Informationen und Zugang zu den Online-Tools: https://www.projekt-kombia.de/ (Externer Link)
Website des BIBB: Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Bildung (Externer Link)
Flachmeyer, M. & Schulte-Hemming, A. (Dezember 2018). „Ich habe ja nichts in der Hand. Ich weiß zwar, was ich kann und was ich jeden Tag leiste. Aber ich möchte es auch, dass es irgendwo steht." Validierung informell und non-formal erworbener beruflicher Handlungskompetenz in der Altenpflege. Eine Handreichung für Leitungskräfte von Ausbildungsstätten für Altenpflegeberufe. (Schriftenreihe Handreichungen). Münster: HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. (Download)
Gössling, B.& Schulte-Hemming, A. (Dezember 2018). Mit Validierungsverfahren zum Berufsabschluss: Perspektiven für alternative Wege der Fachkräftegewinnung in der Altenpflege aus dem BMBF-Projekt KomBiA. Ein Diskussionspapier (Schriftenreihe: Diskussionspapiere). Münster: HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. (Download)
Schulte-Hemming, A. & Gössling, B. (2018, 11. Oktober). KomBiA - Kompetenzbilanzierung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Posterpräsentation im Rahmen der Abschlussveranstaltung zum Förderschwerpunkt „Innovative Ansätze einer zukunftsfähigen beruflichen Weiterbildung (InnovatWB)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Berlin: Bundesinstitut für Berufsbildung. (Download)
16.3.2017 - Marcus Flachmeyer & Andreas Schulte Hemming: Projekt „KomBiA – Kompetenzbilanzierung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“. Vortrag im Rahmen der Fachtagung: Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in der Praxis der Metall‐ und Elektroindustrie, Abschlusstagung des Projektes „AiKo‐ProdLog“ am 16. März 2017 in Filderstadt. (Externer Link)
15.03.2017 - Marcus Flachmeyer & Andreas Schulte Hemming: Verfahrensprototyp des Projekts KomBiA. Vortrag zusammen mit Bernd Gössling im Rahmen des Workshops 07: Informell und non-formal erworbene Kompetenzen: Praktische und theoretische Aspekte der Validierung und Dokumentation, Hochschultage Berufliche Bildung 2017 an der Universität zu Köln. (Externer Link)
Flachmeyer, M. & Schulte Hemming, A. (2017, 10. März). Branchenspezifische und lebensphasenbezogene Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen im Projekt KomBiA. Ein Beitrag zum Workshop WS 07 „Informell und non-formale Kompetenzen" auf den 19. Hochschultagen Berufliche Bildung an der Universität zu Köln. Köln: Universität zu Köln (Externer Link zum Download)
Schulte Hemming, A., Flachmeyer, M. & Gössling, B. (August 2016). Anerkennung durch den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR)? Kompetenzbilanzierung und bürgerschaftliches Engagement. In BBE Europa-Nachrichten - Newsletter für Engagement und Partizipation Nr. 7 vom 4.8.2016 . (Externer Link)
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