Situations- und Problembeschreibung:
Die europäische Finanz- bzw. Schuldenkrise bestimmt zwar nicht mehr in dem Ausmaß die öffentliche Diskussion, wie dies 2015 im Zuge der Verhandlungen zum "Europäischen Rettungschirm" der Fall war, die tiefer liegenden Herausforderungen einer europäischen Währungsunion stehen gleichwohl auch heute und in absehbarer Zeit im Raum. Soll dieser Währungsraum von heute strukturell so unterschiedlichen nationalen Volkswirtschaften fortbestehen (oder sogar noch ausgedehnt werden), bedarf es einer sehr aktiven Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und einer Weiterentwicklung der geldpolitischen Mechanismen. Im Kern geht es dabei um und einen starken Mechanismus des Gebens und Nehmens im Sinne eines sozialen Ausgleichs im europäischen Maßstab, ähnlich wie wir es im nationalen Maßstab durch den sog. Länderfinanzausgleich praktizieren, und um die Neubestimmung der nationalen Kompetenzen. Durchsetzbar scheint das allerdings nur, wenn eine starke solidargemeinschaftliche Bindung innerhalb Europas und eine kollektive europäische Identität entstehen.
Zielgruppe und Ziel/ Auftrag:
Zielgruppe des Bühnenstücks "Die Euro-WG - Wo Geld ist, ist es schön" sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 19 Jahren. Ziel des Bühnstücks ist es, mit Hilfe der Analogie einer Wohngemeinschaft junger Menschen aus vier sehr unterschiedlichen europäischen Ländern die auch für die Eurozone basalen Fragen des Gemeinsamen und des Eigenen, des Verbindenden und des Trennenden, des Gebens und Nehmens, des Einstehen für die Vielfalt und die Einheit ins Bewusstsein zu heben. Auf Einladung des deutschen Botschafters in Luxemburg, Dr. Heinrich Kreft, wird das Bühnenstück an neun Standorten in der grenzüberschreitenden Großregion Luxemburg, Lorraine, Rheinland-Pfalz und Belgien aufgeführt.
Inhalt:
Das von Thomas Nufer, Regisseur und Autor, und Dirk Schubert, europaerfahrener Projektleiter, entwickelte und inszenierte Bühnenstück mit dem Titel „Die Euro-WG - wo Geld ist, ist es schön" greift die Staatsschuldenkrise und Eurokrise unterhaltsam, schräg und informativ auf. Die Bewohner der Euro-WG, dargestellt durch die Schauspieler Ludger Wördehoff , Franziska Lutz, Lara Albert und Claus Becker, stehen stellvertretend für vier europäische Länder und deren Überlebens- und Finanzprobleme in ihrer WG. Es wird unablässig gestritten, diskutiert, gekocht und geliebt. Die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und Geldmentalitäten führen zu bisweilen grotesken Verrenkungen und Erklärungsmodellen. Doch überträgt man den Makrokosmos der EU in dieser Weise auf den Mikrokosmos der WG, wird auch jedem Jugendlichen klar, wie scheinbar sehr abstrakte institutionelle Herausforderungen eines gemeinsamen Europas nicht nur unmittelbar in das Alltagsleben eingreifen, sondern auch Grundfragen des Zusammenlebens berühren.
Beteiligte:
Die deutsche Botschaft in Luxemburg sowie weitere Partner vor Ort.
Zeitraum:
Frühjahr 2018
Durchführungsort:
Neun Städte in der Großregion, u.a. Luxemburg, Nancy, St. Vith und Trier.
Förderung:
Stiftung Mercator
Ansprechpartner:
Dirk Schubert
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Projektmaterialien:
Flachmeyer, M., Flachmeyer, M. & Grimm, S. (Juli 2014). Evaluation des Projekts: Die Euro-WG - Wo Geld ist, ist es schön! Evaluationsbericht (Schriftenreihe: Studien). Münster: HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. (Download)
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