Erwartungen von Pflegefachkräften an den arbeitsmedizinischen Dienst

Situations- und Problembeschreibung:
Geschlechtsspezifische Einflussfaktoren auf die Entstehung von Erkrankungen, ihren Verlauf, auf Risikofaktoren, Diagnostik und Therapie spielen in Deutschland in Wissenschaft, Forschung und Lehre eine vergleichsweise kleine Rolle, ihre Bedeutung nimmt aber zu. Das Wissen um geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Entstehung und im Verlauf von Erkrankungen wächst, wobei die Genderperspektive den Blick dafür öffnet, das diese Unterschiede nicht nur auf den biologischen Unterschieden im Spektrum von Mann und Frau, sondern auch auf sozialen, gesellschaftlichen, psychologischen und kulturellen Faktoren wie z.B. einem unterschiedlichen Rollenverständnis, verschiedenen Lebenslagen und Lebensweisen, abweichenden Pflichten und einer differierenden Selbstwahrnehmung beruhen. Es wächst zugleich auch die Erkenntnis, dass im Sinne einer personalisierten Versorgung unterschiedlich gepflegt und behandelt werden muss. Tatsächlich wird das auch, beginnend mit der legendären schwedischen „Laundry Bag Study" ist aber bekannt, dass dies häufig dysfunktional geschieht und mit einer ungleichen Ressourcenzuwendung verbunden ist. (Rieder & Lohff, 2004; Schenck-Gustafsson, 2012; Oertelt-Prigione & Regitz-Zagrosek, 2012).
Arbeitsmedizin - wie auch auch Arbeitsschutz - sind seit einigen Jahren im Zuge der Zuspitzung der Problematik der Arbeitsunfähigkeit infolge psychischer Beanspruchungen der Erwartung ausgesetzt, hierauf zu reagieren. Von Arbeitsmedizinern wird sogar Initiative hinsichtlich der Arbeitsgestaltung erwartet, wenn es denn heißt: „Die arbeitsmedizinische Vorsorge und Beratung der Beschäftigten, das Aus- und Bewerten der so gewonnenen Erkenntnisse und das Ableiten gezielter Empfehlungen an den Arbeitgeber zur Organisation und Gestaltung der Arbeit ist eine Kernaufgabe der Betriebsärzte nach dem Arbeitssicherheitsgesetz und der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV)." (Becker et al., 2013). Dabei spielt ein genderspezifischer Blick auf die Belastungen und Anforderungen der Beschäftigten bislang eine zu vernachlässigende Rolle. Soll zukünftig ein wirksamer arbeitsmedizinischer Beitrag erwartet werden, ist dies ohne einen gendermedizinischen Blick nicht leistbar.

Ziel/ Auftrag:
Ziele des Teilprojekts sind genderspezifische Erkenntnisse über die Erwartungen der Beschäftigten einer Wohneinrichtung für ältere Menschen mit Handicap an den arbeitsmedizinischen Dienst und deren Berücksichtigung in der Qualitätsentwicklung.

Inhalt:
In enger Abstimmung mit dem arbeitsmedizinischen Dienst, den Leistungskräften der befragten Einrichtung der Mitarbeitervertretung MAV wird ein Fragebogen für Mitarbeiter/-innen entwickelt, der sich auf die Erwartungen an den arbeitsmedizinischen Dienst richtete. Theoretische Folie ist dabei zum einen das Qualitätsmodell von Donabedian (1969) und zum anderen das SERVQUAL-Modell von Parasuraman, Zeithaml und Berry (1988). Die Ergebnisse werden den Mitarbeiter/-innen präsentiert und mit ihnen diskutiert. Sie sind Gegenstand eines Workshops mit dem arbeitsmedizinischen Dienst und den Leitungskräften. 

Beteiligte:
Dieses Teilprojekt wird von HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. und der Albatross UG in der Evangelischen Stiftung Volmarstein realisiert. 

Zeitraum:
2014-2015

Förderung:
Das Vorhaben ist Teil des Projekts ampaq. Es wird mit EFRE-Mitteln und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Link:
http://ampaq.de

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