My Block - My Homies - My Future

Situations- und Problembeschreibung:
In Hagen im Stadtteil Wehringhausen leben viele Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf und/oder mit Migrationshintergrund (37% im Stadtteil sind Menschen mit Migrationshintergrund, 13% beziehen Hartz IV).  Diese Jugendlichen sind stärker als privilegierte Jugendliche mit Grenzen konfrontiert, die ihnen unüberwindbar scheinen. Von außen werden begrenzende, teils berechtigte Dogmen an sie herangetragen wie „Heute kann man sich nicht mehr aussuchen, was man will, da musst Du nehmen, was Du kriegen kannst“. Auf der anderen Seite stehen scheinbar positive Dogmen wie „Du kannst alles tun und erreichen, wenn du nur willst“, die aber nur begrenzte Aussagekraft für die reale Situation der Jugendlichen haben. Viele begleitet ein Gefühl der Perspektivelosigkeit und sehen vor dem Hintergund biografischer Unsicherheit weniger Chancen „aufzusteigen” und wirtschaftlich und gesellschaftlich teilhaben zu können.
Die Berührungspunkte dieser Jugendlichen in Hagen mit jungen Flüchtlingen sind außerhalb der Schulklassen in den meisten Fällen marginal. Für junge Geflüchtete steht (neben der Frage der Anerkennung) die Frage der Integration, der persönlichen und beruflichen Entwicklung im Mittelpunkt. Die klassische Frage der Identitätsbildung – „Wer bin ich in einer sozialen Welt und wer will ich werden?“ ist für sie angesichts des Verlusts bekannter und kulturell traditioneller Schnittmuster deutlich schwerer zu beantworten als für in Deutschland lebende Jugendliche, auch mit Migrationshintergrund.  

Zielgruppe und Ziel/ Auftrag: 
Angesprochen sind drei Zielgruppen: Jugendliche mit Migrationsgeschichte (Zielgruppe 1) aus sozial benachteiligten Familien, herkunftsdeutsche Jugendliche aus gut situierten Familien (Zielgruppe 2) sowie junge Asylbewerber und Flüchtlinge mit und ohne Bleibeperspektive aus den Auffang– und Willkommensklassen (Zielgruppe 3). 

Die drei Zielgruppen werden sich über die gemeinsame Erarbeitung eines Musicals mit ihrem Leben und den Zielen auseinander setzen und so Impulse für ihre Zukunftsplanung erhalten,   die Situation Jugendlicher anderer sozialer oder kultureller Herkunft im Stadtteil erkennen und Gemeinsamkeiten wie Unterschiede erfahren und Freundschaften entwickeln können. Zugleich wird die gemeinsame künstlerische Arbeit Begegnung schaffen und die Frei- und Gestaltungsräume im Stadtteil, vor allem im Jugendkulturzentrum KULTOPIA - außerhalb der formalen schulischen Förderung  - sichtbar machen.  Es geht auch darum, über die künstlerische Arbeit zum Thema „Zukunft“, das für alle Jugendlichen relevant ist, Brücken zwischen den beteiligten jungen Flüchtlingen und den bereits länger im Stadtteil lebenden Jugendliche zu bauen.  

Inhalt: 
Die Entwicklung eines Musiktheaterstücks mit den o.g. Gruppen greift als zentrale Projektthemen die Lebenssituation und die Zukunftsperspektiven der Jugendlichen auf. Es die Chance, prozessorientiert und unter professioneller Anleitung eine Multimedia-Performance zu erarbeiten. Die künstlerische Arbeit ist für Jugendliche attraktiv und schafft einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema.  Musik wie Pantomime/Theater  bieten den Vorteil, dass sie nach Bedarf der Sprache und dem Sprachniveau der Teilnehmenden angepasst werden können. In der gemeinsamen Workshoparbeit können sie außerdem als Brücke zwischen den beiden Zielgruppen fungieren. Im Workshop Musik schreiben die Teilnehmenden eigene Songtexte zum Thema, auch in ihrer Sprache. Im Workshop Theater/Pantomime stellen sie ihre Eindrücke und Meinungen je nach Möglichkeit pantomimisch bzw. szenisch dar. Damit die jungen Flüchtlinge beteiligt werden können, agieren je einer der in Deutschland geborenen Jugendlichen, die möglichst die gleiche Sprache sprechen, als „Buddies“ für einen jungen Flüchtling und beziehen ihn/sie mit ein. Im Laufe des Projektes erarbeiten die Jugendlichen eine Multimedia-Performance, die 2017 im KULTOPIA vor großem Publikum aufgeführt wird. Dies leistet auch einen Beitrag dazu, der Mehrheitsgesellschaft im Stadtteil das Thema und die Situation der Jugendlichen nahe zu bringen.


Beteiligte:
Das Jugendkulturzentrum KULTOPIA Hagen, die Hauptschulen Remberg und Altenhagen und das Christian-Rolffs-Gymnasium. 

Zeitraum:
2016 - 2017 

Durchführungsort:
Hagen

Förderung: 
Robert-Bosch-Stiftung und Stiftung Mitarbeit

Ansprechpartner:
Dirk  Schubert 

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Projektmaterialien:

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